21. Puls Automobilkongress
Autokauf 2040 – so ändert Technik den Handel
15. Mai 2025 agvs-upsa.ch – Die Automobilbranche steht vor einem tiefgreifenden Wandel, getrieben von Tech-Innovation und veränderten Kundenbedürfnissen. Dem widmete sich der 21. internationale Puls Automobilkongress in Nürnberg (D) und kam zu einigen teils neuen Erkenntnissen. Karin Beutler

Maria Grazia Davino, Europachefin von BYD, hat grosse Pläne. Fotos: AGVS-Medien
Unter dem Motto «Autokauf 2040 – Wie neue Technologien den Automobilhandel verändern» trafen sich im März Branchenfachleute der DACH-Region, um einen Blick in die Zukunft zu werfen. Wie kaufen und nutzen wir im Jahr 2040 Autos? Welche Chancen und Risiken ergeben sich daraus für die Branche? Solche Fragen standen im Zentrum der Veranstaltung.
Mit einem Grundsatzvortrag zur zukünftigen Mobilität eröffnete Sebastian Stegmüller, Leiter des Forschungsbereichs Mobilitäts- und Innovationssysteme am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), den Kongresstag. Er betonte, dass Fahrzeuge künftig individuell an die Bedürfnisse der Kundschaft anpassbar sein müssten. Laut Stegmüller könnte das folgendermassen aussehen: Nutzende kaufen eine Basis und verändern diese sukzessive nach Bedarf bis hin zur Reproduktion von Fahrzeugen anstelle einer Reparatur.
Preissteigerungen im Service
Imelda Labbé, Präsidentin des Kraftfahrzeugherstellerverbandes VDIK, beleuchtete im Anschluss den Aftersales. Sie startete mit der Frage, ob das Servicegeschäft so weiter laufe wie bisher. Momentan sei insbesondere für die Privatkundschaft eine deutliche Preissteigerung zu erkennen. Alle Signale zeigten laut Labbé derzeit in die falsche Richtung. So drastisch sei das noch nie der Fall gewesen. Das Durchschnittsalter der Fahrzeuge steige und die Fahrleistung sinke. Auf Grund der wachsenden Zahl an E-Fahrzeugen minimiere sich zugleich Schadenshäufigkeit sowie Reparaturbedarf. Der Service der Zukunft müsse daher vernetzt, transparent und mobil sein. Gelinge es, eine attraktive Preisgestaltung umzusetzen, könne man Endkundinnen und Endkunden weiterhin begeistern.

Foto: Puls Marktforschung
So kauft die Gen Z Autos
Nicole und Dilara Sengül, Sales & Digitalization Manager und Operations & Marketing Manager des Autohaus DIL, prognostizierten den Autohandel aus Sicht der Generation Z. Ihrer Meinung nach entwickelt sich der Autokauf in den nächsten 15 Jahren zum vollständig digitalen Prozess, der mit Lieferung direkt an die Haustür endet. Bereits heute informieren sich 80 Prozent der Kundschaft online. Bis 2040 würden Social Media wie Instagram und Tiktok – unterstützt durch KI-Chatbots – die Customer Journey dominieren. Zudem könnten Micro-Influencer helfen, die Conversion-Rate – vom Touchpoint zum Kauf – zu steigern, indem sie Regionalität und Vertrauen schaffen.
Charles Bahr, CEO des auf die Gen Z spezialisierten Beratungsunternehmens ZCG, und Florian Schmidbauer, Forschungsexperte bei Puls Marktforschung, präsentierten die Studie «Die Generation Z verstehen und erobern». Sie belegten, dass sich die Erwartungen der Generationen beim Autokauf zwar ähneln, doch gerade in den Bereichen Konnektivität und Individualität unterscheiden. Während ältere Generationen verschiedene Kanäle zur Informationsbeschaffung nutzen, setzt die Gen Z vor allem auf Börsen und Social Media. Und obwohl sie «Online first» lebt, besucht sie Autohäuser. Entscheidend sei daher, dass der Handel seine Social-Media-Präsenz ausbaut und persönliche Einblicke vermittelt.
Der Autohandel hat Zukunft
Den Abschluss des Kongresstages bildete Maria Grazia Davino, Europa-Chefin von BYD (siehe Interview zum Schweizer BYD-Start auf Seiten 60/61). Sie hob vor allem die Bedeutung des stationären Handels hervor und bestätigte den Eindruck, dass sie für den europäischen Markt und somit auch für die Schweiz bereit seien.

Maria Grazia Davino, Europachefin von BYD, hat grosse Pläne. Fotos: AGVS-Medien
Unter dem Motto «Autokauf 2040 – Wie neue Technologien den Automobilhandel verändern» trafen sich im März Branchenfachleute der DACH-Region, um einen Blick in die Zukunft zu werfen. Wie kaufen und nutzen wir im Jahr 2040 Autos? Welche Chancen und Risiken ergeben sich daraus für die Branche? Solche Fragen standen im Zentrum der Veranstaltung.
Mit einem Grundsatzvortrag zur zukünftigen Mobilität eröffnete Sebastian Stegmüller, Leiter des Forschungsbereichs Mobilitäts- und Innovationssysteme am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), den Kongresstag. Er betonte, dass Fahrzeuge künftig individuell an die Bedürfnisse der Kundschaft anpassbar sein müssten. Laut Stegmüller könnte das folgendermassen aussehen: Nutzende kaufen eine Basis und verändern diese sukzessive nach Bedarf bis hin zur Reproduktion von Fahrzeugen anstelle einer Reparatur.
Preissteigerungen im Service
Imelda Labbé, Präsidentin des Kraftfahrzeugherstellerverbandes VDIK, beleuchtete im Anschluss den Aftersales. Sie startete mit der Frage, ob das Servicegeschäft so weiter laufe wie bisher. Momentan sei insbesondere für die Privatkundschaft eine deutliche Preissteigerung zu erkennen. Alle Signale zeigten laut Labbé derzeit in die falsche Richtung. So drastisch sei das noch nie der Fall gewesen. Das Durchschnittsalter der Fahrzeuge steige und die Fahrleistung sinke. Auf Grund der wachsenden Zahl an E-Fahrzeugen minimiere sich zugleich Schadenshäufigkeit sowie Reparaturbedarf. Der Service der Zukunft müsse daher vernetzt, transparent und mobil sein. Gelinge es, eine attraktive Preisgestaltung umzusetzen, könne man Endkundinnen und Endkunden weiterhin begeistern.

Foto: Puls Marktforschung
So kauft die Gen Z Autos
Nicole und Dilara Sengül, Sales & Digitalization Manager und Operations & Marketing Manager des Autohaus DIL, prognostizierten den Autohandel aus Sicht der Generation Z. Ihrer Meinung nach entwickelt sich der Autokauf in den nächsten 15 Jahren zum vollständig digitalen Prozess, der mit Lieferung direkt an die Haustür endet. Bereits heute informieren sich 80 Prozent der Kundschaft online. Bis 2040 würden Social Media wie Instagram und Tiktok – unterstützt durch KI-Chatbots – die Customer Journey dominieren. Zudem könnten Micro-Influencer helfen, die Conversion-Rate – vom Touchpoint zum Kauf – zu steigern, indem sie Regionalität und Vertrauen schaffen.
Charles Bahr, CEO des auf die Gen Z spezialisierten Beratungsunternehmens ZCG, und Florian Schmidbauer, Forschungsexperte bei Puls Marktforschung, präsentierten die Studie «Die Generation Z verstehen und erobern». Sie belegten, dass sich die Erwartungen der Generationen beim Autokauf zwar ähneln, doch gerade in den Bereichen Konnektivität und Individualität unterscheiden. Während ältere Generationen verschiedene Kanäle zur Informationsbeschaffung nutzen, setzt die Gen Z vor allem auf Börsen und Social Media. Und obwohl sie «Online first» lebt, besucht sie Autohäuser. Entscheidend sei daher, dass der Handel seine Social-Media-Präsenz ausbaut und persönliche Einblicke vermittelt.
Der Autohandel hat Zukunft
Den Abschluss des Kongresstages bildete Maria Grazia Davino, Europa-Chefin von BYD (siehe Interview zum Schweizer BYD-Start auf Seiten 60/61). Sie hob vor allem die Bedeutung des stationären Handels hervor und bestätigte den Eindruck, dass sie für den europäischen Markt und somit auch für die Schweiz bereit seien.
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