Autohaus-Symposium
Verschiedene Blicke aufs Agenturmodell
8. Februar 2023 agvs-upsa.ch – Das Agenturmodell beschäftigt nicht nur die Schweizer Garagisten. Das Thema ist auch in Deutschland hochaktuell, wie das Symposium des Fachmagazins Autohaus verdeutlicht.
Das Agenturmodell braucht eine juristisch saubere Ausgestaltung und klare Aufteilung der jeweiligen Zuständigkeiten. Bild: Shutterstock
srh. Auch in Deutschland herrscht die Gewissheit: Mehrere Autohersteller werden das Agenturmodell einführen. Die abtretende Geschäftsführerin des ZDK, Antje Woltermann, gab am «Tag der Schweizer Garagisten» 2023 im Berner Kursaal einen Einblick, wie weit diese Einführung in Deutschland bereits fortgeschritten ist. Das Fachmagazin Autohaus organsierte nun ein Symposium zum Thema «Herausforderung unechte und echte Agentur – Zeitenwende im Autovertrieb», bei dem auch Händler und Garagisten zu Wort kamen, die bereits mit dem Agenturmodell arbeiten.
Es ist für alle offensichtlich, dass die Thematik komplex ist – unbesehen, ob nun das echte oder unechte Modell zur Anwendung kommt. Um möglichst alle Aspekte und Sichtweisen einzubinden und sich mit den Feinheiten des Vertriebssystems auseinanderzusetzen, gab es an der digitalen Veranstaltung nicht weniger als 17 Vorträge! Auch in Deutschland sind noch viele Fragen hinsichtlich der Ausgestaltung des Agenturmodells offen. Walter Missing, Berater für Unternehmen und Management, sieht es als «sauberes und ehrliches Geschäftsmodell», sofern die juristische Ausgestaltung sauber und die Aufteilung der jeweiligen Zuständigkeiten klar sei. Doch dies sei schwieriger und kleinteiliger, als es auf den ersten Blick erscheine. Dies verdeutlichten auch die Referate der beiden Juristen Uwe Brossette und Tim Vogels nochmals.
Die ehemalige Schweizer FCA-Chefin Maria Grazia Davino machte klar, dass Stellantis in Deutschland schon diesen Sommer auf das Agenturmodell umstellen will. Bild: Stellantis
Maria Grazia Davino, die ehemalige Schweizer FCA-Chefin und heute für Sales & Marketing Stellantis Enlarged Europe zuständig, betonte im Rahmen des Symposiums, dass Stellantis die Umstellung auf den Agenturvertrieb innerhalb der nächsten Monate über die Bühne bringen wird. Sie sagte, man müsse «einander nahe bleiben», auch wenn man im Sommer auf das neue Modell umstelle.
Diesen Zeitplan hält Peter Pixner, Geschäftsführer der Pappas Holding GmbH und Sprecher des Verbands österreichischer Mercedes-Benz-Agenten und -Servicepartner, für «sehr, sehr schwierig». Wesentlich im Hinblick auf die Umsetzung sind seiner Erfahrung nach eine gute Vorbereitung, festgeschriebene Prozesse und eine klare Rolle für den Händlerverband. «Ich kann nur allen raten, sich hier gut aufzustellen», sagte Pixner, der seit August 2021 Agent für Mercedes ist.
Einen Gegenpol im Symposium lieferte Stefan Kampe, Director Network Strategy & Customer Experience bei Mazda Deutschland. Die japanische Marke hatte erst vor Kurzem die Verträge mit ihren Partnerbetrieben neu verhandelt. Mazda habe damit deutlich gemacht, dass man das Geschäftsmodell des Handels nicht derart tiefgreifend ändern und folglich nicht zum Agenturmodell wechseln wolle, so Kampe. «Ziel ist es, die Kräfte von Handel und OEM zu bündeln, um weiterhin auf dem Markt zu bestehen.»
Mehr Informationen zum Symposium gibt’s auf der Website von Autohaus und in der kommenden Ausgabe Autohaus 3-4/2023, die am 20. Februar erscheint.
Das Agenturmodell braucht eine juristisch saubere Ausgestaltung und klare Aufteilung der jeweiligen Zuständigkeiten. Bild: Shutterstock
srh. Auch in Deutschland herrscht die Gewissheit: Mehrere Autohersteller werden das Agenturmodell einführen. Die abtretende Geschäftsführerin des ZDK, Antje Woltermann, gab am «Tag der Schweizer Garagisten» 2023 im Berner Kursaal einen Einblick, wie weit diese Einführung in Deutschland bereits fortgeschritten ist. Das Fachmagazin Autohaus organsierte nun ein Symposium zum Thema «Herausforderung unechte und echte Agentur – Zeitenwende im Autovertrieb», bei dem auch Händler und Garagisten zu Wort kamen, die bereits mit dem Agenturmodell arbeiten.
Es ist für alle offensichtlich, dass die Thematik komplex ist – unbesehen, ob nun das echte oder unechte Modell zur Anwendung kommt. Um möglichst alle Aspekte und Sichtweisen einzubinden und sich mit den Feinheiten des Vertriebssystems auseinanderzusetzen, gab es an der digitalen Veranstaltung nicht weniger als 17 Vorträge! Auch in Deutschland sind noch viele Fragen hinsichtlich der Ausgestaltung des Agenturmodells offen. Walter Missing, Berater für Unternehmen und Management, sieht es als «sauberes und ehrliches Geschäftsmodell», sofern die juristische Ausgestaltung sauber und die Aufteilung der jeweiligen Zuständigkeiten klar sei. Doch dies sei schwieriger und kleinteiliger, als es auf den ersten Blick erscheine. Dies verdeutlichten auch die Referate der beiden Juristen Uwe Brossette und Tim Vogels nochmals.
Die ehemalige Schweizer FCA-Chefin Maria Grazia Davino machte klar, dass Stellantis in Deutschland schon diesen Sommer auf das Agenturmodell umstellen will. Bild: Stellantis
Maria Grazia Davino, die ehemalige Schweizer FCA-Chefin und heute für Sales & Marketing Stellantis Enlarged Europe zuständig, betonte im Rahmen des Symposiums, dass Stellantis die Umstellung auf den Agenturvertrieb innerhalb der nächsten Monate über die Bühne bringen wird. Sie sagte, man müsse «einander nahe bleiben», auch wenn man im Sommer auf das neue Modell umstelle.
Diesen Zeitplan hält Peter Pixner, Geschäftsführer der Pappas Holding GmbH und Sprecher des Verbands österreichischer Mercedes-Benz-Agenten und -Servicepartner, für «sehr, sehr schwierig». Wesentlich im Hinblick auf die Umsetzung sind seiner Erfahrung nach eine gute Vorbereitung, festgeschriebene Prozesse und eine klare Rolle für den Händlerverband. «Ich kann nur allen raten, sich hier gut aufzustellen», sagte Pixner, der seit August 2021 Agent für Mercedes ist.
Einen Gegenpol im Symposium lieferte Stefan Kampe, Director Network Strategy & Customer Experience bei Mazda Deutschland. Die japanische Marke hatte erst vor Kurzem die Verträge mit ihren Partnerbetrieben neu verhandelt. Mazda habe damit deutlich gemacht, dass man das Geschäftsmodell des Handels nicht derart tiefgreifend ändern und folglich nicht zum Agenturmodell wechseln wolle, so Kampe. «Ziel ist es, die Kräfte von Handel und OEM zu bündeln, um weiterhin auf dem Markt zu bestehen.»
Mehr Informationen zum Symposium gibt’s auf der Website von Autohaus und in der kommenden Ausgabe Autohaus 3-4/2023, die am 20. Februar erscheint.
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