Eine Investition, die sich jetzt erst recht auszahlt

Energiesparen bei der City-Garage

Eine Investition, die sich jetzt erst recht auszahlt

26. Dezember agvs-upsa.ch – Auch dank des warmen Oktobers hat sich die Situation im Energiebereich etwas entspannt. Im Umgang mit Energie sind die Unternehmen heute zudem deutlich sensitiver – man spart viel bewusster. Dazu beigetragen haben auch viele Betriebe im Schweizer Autogewerbe, einige sogar sehr vorbildlich.

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Beim Neubau am Standort St. Gallen setzte die City-Garage auf Nachhaltigkeit – und profitiert angesichts steigender Energiepreise bereits. Foto: City-Garage AG​

kro. Ein Beispiel dafür, wie verantwortungsvoll Garagenbetriebe mit dem Thema Energie umgehen, ist die City-Garage in St. Gallen. Überlegungen, wie man energetisch optimal haushält, machte sich das Unternehmen bereits bei der Planung seines Neubaus. «Am alten Standort hatten wir Fernwärme», erklärt Geschäftsführer Gregor Bucher, «und wir wollten das natürlich weiterhin. Nur war das am neuen Standort durch die Lage nicht möglich.» Die St. Galler Stadtwerke hätten rasch die Hand für verschiedene Lösungen geboten. In Gesprächen sei das Thema Anergienetz (kalte Nahwärme) auf den Tisch gekommen. Die Gespräche hätten dazu geführt, dass man sich mit allen Bereichen – Beleuchtung, biologische Wasseraufbereitung, kalte (Autolagerung) und warme Räume (Mitarbeiter) – und mit Fotovoltaik-Anlagen auseinandergesetzt habe. Hinzu kam, dass im Jahr 2015 das Thema Elektromobilität aufkam. «Zufällig hatten wir in der gekauften Liegenschaft eine Trafostation auf Mittelspannungsebene», sagt Bucher. «Das führte dazu, dass wir uns mit Ladeinfrastruktur frühzeitig auseinandersetzten und viele Leerrohre im Neubau montieren liessen.»

Selbstredend, dass für all das investiert werden musste – im Bewusstsein, dass sich dies wahrscheinlich erst auf Jahre hinaus auszahlen würde. Dies sei ein strategischer Entscheid gewesen, der getroffenen haben werde müssen, da sich die Kosten nur auf langer Sicht amortisieren liessen. «Wir mussten, als wir damals die Energiekosten des Anergienetzes sahen, leer schlucken, weil wir anderes gewohnt waren», sagt Bucher. Zu diesem Zeitpunkt konnten die Verantwortlichen nicht wissen, dass im Jahr 2022 die Energiekosten massiv steigen würden und man deshalb bereits nach relativ kurzer Zeit von den Investitionen profitieren würde. Zum Zeitpunkt der Erstellung der Fotovoltaikanlage wusste man ebenso wenig, dass die Preise für Material derart stark steigen würden und man den selbstproduzierten Strom gut gebrauchen können würde. «Dass die Strategie und die Planung und Umsetzung optimal aufgehen, ist nicht immer so», bilanziert Bucher. 

Den produzierten Strom nutzt die City-Garage fast ausschliesslich für sich selbst. Die Fotovoltaikanlage auf dem Dach produziert jährlich 250000 kWh Strom. Das ist knapp die Hälfte des jährlichen Bedarfs von rund 550000 kWh. Und: Das Gebäude ist an das Wärmenetz der Energienetz GSG AG angeschlossen – damit spart der Betrieb jährlich etwa 119 Tonnen CO2 (beziehungsweise als Vergleichsgrösse 31800 Liter Heizöl). Für die City-Garage geht das Thema Energie und Nachhaltigkeit noch weiter: «Wir versuchen im Kleinen und Einfachen mit den verfügbaren Ressourcen schonungsvoll umzugehen», erklärt der Geschäftsführer und meint: Druckerpapier, sofern keine Rechnung. wird zweifach verwendet, deshalb hat jeder Drucker in Haus ein Zusatzfach. Verbrauchtes Papier kommt nicht in den Abfall, sondern wird separat weggeworfen. Jeder Bürotisch hat auch einen Zeitungs- bzw. Papiersammler. In Gängen, Ablageräumen, im Marketingraum und in der Tiefgarage sind praktisch überall Bewegungsmelder montiert. «Ich bin überzeugt, dass so etwas bei vielen Garagisten schon länger umgesetzt wird», sagt ¬Bucher, «unsere Branche ist diesbezüglich vorbildlich, auch und gerade weil wir wissen, dass das Produkt, das wir verkaufen, und damit wir oft im Fokus stehen.» 

Ihre Haltung zu Themen wie Umwelt und Nachhaltigkeit kommuniziert die City-Garage aktiv – auch über die Website, zum Beispiel mit dem Logo des Anergienetzes. «Wir können unsere Produkte nicht verändern. Sie sind so, wie sie sind. Was wir tun können, ist, unsere Unternehmen entsprechend aus- und umzurüsten und unsere Mitarbeitenden zu sensibilisieren.». Die vielen guten Beispiele, über die er immer wieder lese, zeigten, dass sich viele seiner Kolleginnen und Kollegen Gedanken machten und dies umsetzten. «Die Kosten-Nutzen-Frage ist wichtig, doch ist es nicht die einzige Frage, die jeder für sich beantworten muss», sagt Bucher. Genauso wichtig wie die Signale nach aussen seien jene nach innen: «Ich denke, dass die Sensibilität der Mitarbeiter oder Kandidaten in Bezug darauf, wie ein Unternehmen zu solchen Themen steht, viel grösser geworden ist.»
 
Checkliste zum Energiesparen

Auch wenn die Situation sich etwas entspannt hat, könnte eine Energiemangellage drohen – und bereits heute sind die Strompreise stark gestiegen. Eine Umfrage bei den Mitgliedern der Kommission für Service, Technik und Umwelt (KSTU) des AGVS zeigt, wie engagiert Garagisten Möglichkeiten suchen, Energie zu sparen. Die Vorschläge hat der AGVS als Checkliste zusammengetragen. 
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