Der Vater des Ford Mustang ist gestorben

Lee Iacocca

Der Vater des Ford Mustang ist gestorben

8. Juli 2019 agvs-upsa.ch – Der frühere Chef des US-Automobilbauers Chrysler, Lee Iacocca, ist tot. Iacocca starb Anfang Juli im Alter von 94 Jahren im kalifornischen Bel-Air an Folgen seiner Parkinson-Erkrankung. 

cst. Es war 1946, als Lee Iacocca als 22-Jähriger bei der Ford Motor Company begann. Der Sohn italienischer Einwanderer, der in Princeton Politik und Kunststofftechnik studiert hatte, stieg rasch auf: Erst war er kurze Zeit in der Fahrzeugentwicklung tätig, dann wechselte er zur Verkaufsabteilung, bis er 1960 seine Managementkarriere bei Ford begann. Zehn Jahre später war Iacocca bereits Firmenchef. 

In dieser Zeit fiel die Entwicklung des berühmten Sportcoupés Ford Mustang, an dessen Herstellung bis zur Marktreife Iacocca massgeblich beteiligt war. Noch heute gilt der Verkäufer der Nation als Vater des Mustangs - und der Ford Mustang als einer der erfolgreichsten Sportwagen der Welt. Bis 2013 wurden rund neun Millionen Mustangs verkauft. «Wir haben uns ein Auto ausgedacht, und er hat es hinterher aufgemotzt», erinnert sich der ehemalige Ford-Designer Gene Bordinat laut der Nachrichtenagentur Reuters.



Lee Iacocca hatte es allerdings auch mit Misserfolgen zu tun. Parallel zum Mustang wurde der leichte Kompaktwagen Pinto entwickelt. Dieser gab jedoch vor allem durch eine Fehlkonstruktion im Tankbereich zu reden. Es kam zu zahlreichen Unfällen mit Brandfolgen, worauf der Pinto in der gesamten Auflage überarbeitet werden musste. 

In den 1970er-Jahren entwickelte Iacocca bereits fortschrittliche Ideen, die erst viel später Schule machen sollten. Dazu gehören beispielsweise die Einführung eines Baukastensystems und eines Minivans. Der Baukasten gehört heutzutage fest zum modernen Autobau. Da es in Bezug zum modularen Baukasten Meinungsverschiedenheiten mit Henry Ford II. gab, dem Präsidenten der Ford Motor Company von 1945 bis 1960, wurde Iacocca trotz guten Erträgen entlassen.

Iacocca wechselte daraufhin in die Chefetage von Chrysler und begann mit der Sanierung des maroden Autokonzerns. In den folgenden Jahren gelang es ihm, Chrysler aus der drohenden Insolvenz zu holen und dafür auch einen rekordhohen Überbrückungskredit der US-Regierung zu erhalten, wie die «NZZ» in ihrem Nachruf schreibt. Als Rettungsmassnahmen führte er zum einen Einsparungen und Lohnkürzungen ein, zum anderen den bereits erwähnten Baukasten. Zudem kreierte er mit bei Ford rekrutierten Ex-Kollegen den Minivan Voyager.

Fünf Jahre, nachdem Chrysler den AMC-Konzern übernahm und sich auf diese Weise auch die Weltmarke Jeep einverleibte, ging Lee Iacocca als CEO und Vorstandssitzender bei Chrysler Ende 1992 in den Ruhestand. 

«Das Unternehmen trauert um Lee Iacocca. Er spielte eine historische Rolle darin, Chrysler durch die Krise zu steuern und den Konzern zu einem echten Wettbewerber zu machen», heisst es von Fiat Chrysler.
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